An einem 2,2er CIH Motor möchte ich Euch zeigen, welche Arbeiten bei der Montage eines Rumpfmotors anfallen.
Hier liegt er nun, ein absolut "nackter" 2,2L CIH Block. Wegen Verzug der Planfläche wurde der Block geplant. Ich nuzte dieses direkt und ließ bewußt 2/10 mm planen um später eine höhere Verdichtung zu erzielen. Vor der Montage nun, habe ich diesen mit einem Dampfstrahler an der Waschstrasse gründlich gereinigt. Den Block danach bitte direkt gründlich abtrocknen und einölen. |
Der Block hat bereits 20 tkm gelaufen und damit man sich keine Ölpumpe baut, habe ich die Zylinderlaufbahnen im einfachen " Do-it-yourself" Verfahren nachgehont. Mittels 180 Schmirgel wurden die typischen Honspuren aufgebracht. Wichtig ist dabei den richtigen Winkel zu einzuhalten. |
Die Kurbelwelle muß mit größter Sorgfalt behandelt werden. Grobe Stöße sollten tunlichst vermieden werden, ebenso dürfen keinerlei Macken an den Lagerflächen gemacht werden. Bei dieser Kurbelwelle sieht man schön, wie es aussieht, wenn man ausschließlich vollsynthetisches Öl verwendet hat, sie ist absolut frei von Ablagerungen. |
Alle Lagerdeckel sollten, falls sie es nicht schon sind, beim Ausbau nummeriert werden. Am einfachsten geht dieses mit einem Körner. Entsprechend dem Zylinder Körnerpunkte setzen, Zylinder 1 ist dabei am Steuergehäuse. Bei den Pleullager muß der Deckel sowie das Pleul gekenzeichnet werden. Die Markierungen sollte bei beiden Teilen an der selben Seite erfolgen, so daß man beim Zusammenbau die Deckel nicht 180° verdreht montieren kann. |
Die Kurbelwelle muß ganz vorsichtig eingelegt werden. Zuvor wurden natürlich bereits die unteren Lagerschalenhälften eingelegt und mit reichlich Frischöl versehen. Als "Ölspritze" verwende ich eine normale Artztspritze, die hift ungemein. |
Die Montage der Lagerdeckel ist relativ einfach. Lagerdeckel samt Lagerschale auflegen und die Schrauben der Hauptlager mit 100 Nm anziehen. Das letzte Hauptlager am vierten Zylinder, welches auch die axiale Führung übernimmt, muß zusätzlich mit Dichtflüssigkeit abgedichtet werden. Es würde sich sonst Öl am KW-Simmering vorbei drücken und der Motor aus der Getriebeglocke heraus ölen. Es muß dazu die gesamt Auflage dünn bestrichen werden (und nicht nur so wenig wie auf dem Foto) |
Die Kurbelwelle sitzt, jetzt kann man sich den Pleullagern samt Pleuel und Kolben widmen. |
Die vier Mahle Austauschkolben haben einen Durchmesser von 95,46 mm. Deshalb besitzt der Block eine Bohrung von 95,50 mm |
Nach 20 tkm haben sich natürlich Ablagerungen am Kolbenboden gebildet. Mittels Spachtel wurden diese grob entfernt. Mit Backofenspray soll es auch wunderbar funktionieren, allerdings habe ich dieses noch nicht selber ausprobiert. |
Zur Montage der Kolben wird zwingend ein Spannblech benötigt. Ohne diesen geht es nicht. |
Das Spannblech/band wird um den Kolben gelegt und angezogen. Somit werden die Kolbenringe und der Ölabstreifring zusammen gepreßt. Das Ganze muß vorher mit reichlich Öl eingeschmiert werden |
Nun könnnen die Pleullager montiert werden. Lagerschalen einlegen, dazu reichlich Öl verwenden und Lagerdeckel mit 45 Nm anziehen. |
Der eigentliche Kurbeltrieb ist nun fertig. Zum Rumpfmotor gehört nun noch das Steuergehäuse. Zuerst schraubt man die längliche Führungsschiene am Block fest. Anschließend Kette samt Nockenwellenrad anlegen und dann Steuergehäuse samt neuer Dichtung montieren. |
Vor der Montage sollte man sich den Zustand der Ölpumpe anschauen. Bei sehr starkem Verschleiß, sollte man ein anderes Steuergehäuse verwenden. |
Den großen Überstand der Dichtung,auf Grund des geplanten Blockes, muß abgeschnitten werden. |
Auch der Kolben weißt einen minimalen Überstand auf, welches einer höheren Verdichtung zu gute kommt. |
Zum Schluß wird der Motor auch optisch aufgewertet. Komplett entfettet und entrostet wartet er auf seinen Anstrich |
Erst der Block.... |
....und dann das Steuergehäuse. Die weiteren Schritte wie Kopfmontage und Schwungrad werden bereits in den anderen Berichten beschrieben, also bei Bedarf dort nachsehen. Viel Spaß beim Schrauben! |